Geschützte Vögel interessieren nicht

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Die Vogelwarte Sempach wird langsam suspekt in der Beurteilung von Schutzgebieten für die vom aussterben bedrohten Vögel.

Die Verantwortlichen wundern sich, dass im Berner Seeland seit diesem Jahr grosse Rotmilan-Populationen stationär sind.

Es ist kein Wunder, wenn sich diese Vögel ein neues Revier suchen, wenn sie durch die  Windkraftanlagen in Frankreich, Deutschland und von den Jurahöhen vertieben werden.

Dafür herrscht jetzt in diesen Gebieten eine Mäuseplage. Wollen wir auf dem Lindenberg die selbe Situation, dass diese prachtsexemplare von Greiffvögeln durch die "Vogelschredder" dezimiert werden und dazu auch noch abwandern ? Der Flurname "Weiebrunne" bedeutet nichts anderes als Milan-Brunnen. Das Gebiet Müswanger Allmend - Geltwil - Beinwil - Horben - Sulz - Hitzkirch war schon seit je her ein Paradies für diese Greifvögel.

Die seit mehr als 20 Jahren stetig steigende Zahl von Windenergieanlagen stellt für einige Tierarten ein ernst zunehmendes Problem dar. Fledermäuse und Greifvögel sind besonders stark von tödlichen Kollisionen mit den schnell rotierenden Rotorblättern betroffen.

In Deutschland liegt der Rotmilan nach dem Mäusebussard auf dem zweiten Platz der häufigsten registrierten Kollisionsopfer an Windenergieanlagen (Stand 2017). Kollisionen mit Windenergieanlagen sind die häufigste gemeldete Todesursache bei Rotmilanen in Deutschland.

Wie kommt das? Der Rotmilan ist zur Jagd auf Nahrungsflächen mit kurzer Vegetation angewiesen. Das bieten in intensiv genutzten Ackerbaugebieten vom Frühjahr bis zur Ernte oft nur die Freiflächen unter den Rotoren. Die Vögel jagen dann genau dort und kollidieren mit den Rotoren, weil sie diese aufgrund ihres zum Boden gerichteten Blickes nicht kommen sehen.

Eine Analyse der Kollisionsopfer in Brandenburg aus dem Jahr 2013 ergab, dass dort an den seit 2012 existierenden 3.044 Anlagen jährliche Kollisionsverluste von 308 Rotmilanen zu erwarten sind. Das entspricht einem Anteil von 3,1 % des Rotmilan-Bestandes nach der Brutzeit. Damit bewegen sich die Verluste bereits an der Grenze zur Beeinträchtigung der Population.

Zur Vermeidung von Kollisionen sollte in wichtigen Greifvogel- und Fledermauslebensräumen der Bau von Windenergieanlagen vermieden werden. Besonders wichtig ist die Einhaltung von Mindestabständen zwischen Windenergieanlagen und Brutplätzen. Zu Rotmilannestern sollte ein Mindestabstand von 1500 m eingehalten werden, und in einem Umkreis von mindestens 4000 m sollten wichtige Nahrungsräume und Flugkorridore frei gehalten werden.

m September 2019 werden wir ein neues Video (Dezember 2018 bis September 2019) aufschalten, damit jedermann begreift, dass es auf dem Lindenberg nicht nur um ein par "Vögeli" geht.

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